05.09.2024
FUSION COLOGNE im Gespräch mit Frank Zanders
Seit Juli 2023 wurden die ersten drei Grundstücke von FUSION COLOGNE für die Bebauung vorbereitet. Dazu wurden die ehemaligen, vor einigen Jahren freigeräumten Industriegrundstücke deutlich angehoben, um die Erschließung der Flächen sicherzustellen. Außerdem musste eine entsprechende Tragfähigkeit des Bodens für die geplante, teilweise mehrgeschossige Bebauung mit Multi-Level-Logistikhallen geschaffen werden. Insgesamt wurden rund 370.000 Kubikmeter Fremdmaterial geliefert, eingebaut und verdichtet. Dies erfolgte auf der Grundlage einer wasserrechtlichen Erlaubnis und auf Basis der neuen Ersatzbaustoffverordnung. Dafür ist weit mehr Know-how erforderlich, als man den fertig aufbereiteten und nun vollkommen ebenen Flächen ansieht. Diese Aufgabe haben die Tiefbau-Experten der Freimuth Unternehmensgruppe mit der gutachterlichen Begleitung der HYDR.O Geologen und Ingenieure übernommen. Wir sprachen vor Ort mit Frank Zanders, um mehr zu erfahren.
Wie groß ist die Fläche, die jetzt aufbereitet worden ist?
Die Fläche ist schon gewaltig: insgesamt wurden hier auf drei Parzellen 17 Hektar Fläche aufgefüllt. Im Durchschnitt wurde das Bodenniveau um rund drei Meter angehoben.
Was gab es für den Bodenaufbau zu beachten?
Damit der Boden für die spätere Bebauung die erforderliche Tragfähigkeit hat, wird er in Lagen von maximal 50 cm aufgebracht und verdichtet. Ganz unten liegen die natürliche Bindeschicht und ein sogenannte LD-Schlacke-Schicht, dann folgen mehrere Lagen mit sogenanntem Z1.2 Material - das ist zum Beispiel Bodenaushub von anderen Baustellen. Abschließend wurde die oberste Schicht aus RCL-Material (Recyclingmaterial), also gekörntes Abbruchmaterial, aufgebracht und verdichtet.
Woher bekommt man soviel Material und wie stellt man sicher, dass keine belasteten Böden verbaut wurden?
Durch die aktuelle Konjunkturdelle im Bausektor war die Zahl der verschiedenen Lieferstellen relativ hoch – etwas über 200. Aber jede Lieferstelle musste im Vorfeld Bodenproben durch ein Labor analysieren und anschließend durch den vom Bauherren beauftragten Gutachter HYDR.O bewerten lassen. Erst wenn von dort das OK kam, durften die LKWs rollen. Hier vor Ort wurde jede LKW-Charge erneut registriert und auch dokumentiert, in welcher Lage und welchem Schüttrasterfeld das Material abgeladen wurde. Die Schüttfelder wurden regelmäßig beprobt und analysiert, um einen zuverlässigen Abgleich von angemeldetem und geliefertem Material zu erhalten. Somit kann man jetzt für jede Lage und jedes Raster von 50x50 Metern genau die Bodenqualität angeben.
Welche besonderen Herausforderungen gab es bei diesem Auftrag?
Das Wetter war eine echte Herausforderung. Es war eines der nassesten Jahre seit langem. Dadurch war der angelieferte Boden oftmals sehr nass und konnte im feuchten Zustand nicht direkt eingebaut werden. Wir mussten dann zwischenlagern und gelegentlich durch das Vermischen mit Kalk dem Boden auch aktiv Feuchtigkeit entziehen, um die erforderliche Tragfähigkeit sicherzustellen.
Sie stehen hier vor einer Raupe, auf dem Gelände sehe ich noch zwei weitere Bagger. Wie viel schweres Gerät braucht man auf so einer Baustelle?
Tatsächlich war der Maschinenpark deutlich größer – unter anderem fünf Raupen, zwei Dumper, drei Bagger und drei Walzenzüge. Aber wir sind kurz vor dem Abschluss und haben daher die meisten Maschinen bereits auf die nächsten Baustellen gebracht.